Bei den Angsterkrankungen steht eine erhebliche Angst im Vordergrund, die ohne erkennbaren, nachvollziehbaren Grund oder infolge inadäquater Reize auftritt; diese Angst ist unverhältnismäßig und beeinträchtigt gewöhnliche soziale Aktivitäten.
Panikstörungen
Typisch für die Panikstörung ist, dass die Angst völlig unerwartet und häufig ohne erkennbaren Auslöser auftritt. Genau deshalb werden Panikattacken als unkontrollierbar und damit als besonders bedrohlich erlebt. Begleitet wird die Panikattacke neben der (Todes-)Angst meist von starken körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Engegefühl in der Brust, Luftnot, Übelkeit, Schwitzen und Schwindel. Manche Menschen glauben, in Ohnmacht zu fallen. Panikattacken führen häufig dazu, dass die Betroffenen den Notarzt informieren, oder sich in den Notambulanzen der Krankenhäuser vorstellen, wo dann fast immer eine körperliche Ursache ausgeschlossen wird.
Generalisierte Angststörung (GAS)
Menschen mit generalisierter Angststörung leiden unter einem ständigen diffusen Gefühl von Angst und Anspannung in Bezug auf zukünftige oder alltägliche Ereignisse und Probleme, die meist unbegründet sind. Meist beziehen sich die Sorgen auf Themen, um die sich andere Menschen auch Sorgen machen, z.B. Erkrankungen, Unfälle, Finanzen, Job, nur dass die Sorgen bei GAS deutlich stärker ausgeprägt sind und die Betroffenen dadurch kaum noch oder nicht mehr in der Lage sind ihre alltäglichen Aufgaben zu bewältigen.
Spezifische Phobie
Bei einer spezifischen Phobie steht eine konkrete Angst vor Objekten oder Situationen im Vordergrund. Häufig sind Ängste vor Tieren (z. B. Spinnen, Hunden, Mäusen), oder Situationen (z. B. vor Höhe, U-Bahnen, Aufzügen, Tunneln oder Fliegen im Flugzeug) aber auch vor Eingriffen (z.B. Blut, Spritzen, Zahnarzt). Durch die Angst werden die gefürchteten Situationen häufig vermieden was zu einer erheblichen Einschränkung im Alltagsleben führen kann.
Soziale Phobie
Bei der sozialen Phobie ist die Angst auf bestimmte soziale Situationen begrenzt, in denen der Betroffene der prüfenden Beobachtung oder Bewertung durch andere Personen ausgesetzt ist. Sie ist häufig mit einem niedrigen Selbstwertgefühl und der Furcht vor Kritik oder Peinlichkeit/Blamage verbunden. Die Angst ist meist sehr ausgeprägt, so dass die beruflichen und sozialen Aktivitäten erheblich eingeschränkt sein können.